Juristisches Nachspiel für rechte Kneipe

kopiert von butenunbinnen.de

Rassismusvorwürfe gegen Kneipe: Unternehmen prüfen rechtliche Schritte

Bremerhavener Gaststätte mit Getränk namens „Bimbo“ in die Kritik geraten // Kneipe soll unerlaubt dunkelhäutige Figur aus „Asterix“-Comic abgebildet haben // Name soll laut Facebook-Post geändert werden

Die „Union-Stuben“ in Bremerhaven haben Kritik auf sich gezogen.

Der Egmont-Buchverlag und das Unternehmen Jägermeister wollen rechtliche Schritte gegen eine Bremerhavener Kneipe prüfen. Die betroffene „Union-Stuben“ soll unerlaubt das Motiv einer dunkelhäutigen Figur aus den „Asterix“-Comics für ein alkoholisches Getränk mit dem Namen „Bimbo“ genutzt haben – laut Duden ein stark diskriminierendes Schimpfwort für Menschen mit dunkler Hautfarbe. Die Angelegenheit hatte der Gaststätte, an der weithin das Jägermeister-Logo sichtbar ist, zuletzt Kritik eingebracht.

Der Egmont-Verlag, der unter anderem die „Asterix“-Comics herausgibt, will nun rechtliche Schritte einleiten. Auf Anfrage von buten un binnen heißt es:
Wir wussten nichts von der Verwendung des Charakters in diesem Zusammenhang und werden nun natürlich alle rechtlichen Schritte gegen diese fälschliche Nutzung prüfen, die gegen alle „Asterix“-Werte wie u.a. Anti-Rassismus, Freundschaft und natürlich Weltoffenheit verstößt.
Egmont-Verlag

Auch Jägermeister kritisiert die Kneipe, die das Logo des Unternehmens nutzt. Gegenüber buten un binnen teilte Jägermeister mit, in keinerlei Beziehung zu dem Gastronomen oder seinem Lokal zu stehen, Markenzeichen seien ohne jegliches Sponsoring des Unternehmens angebracht worden. „Wir distanzieren uns ausdrücklich und entschieden von der hier offenbar werdenden Geisteshaltung“, sagte ein Unternehmenssprecher. Auch für die Zukunft schließe man jegliche Zusammenarbeit aus. „Denn die Gesinnung, die sich in diesem Zusammenhang offenbart, widerspricht allen Werten, die unsere Marke und unser Unternehmen seit jeher im Kern ausmachen“, so der Sprecher weiter. Derzeit prüfe das Unternehmen rechtliche Mittel.

Letzte Woche hatte das Aktionsbündnis „Bremerhaven bleibt bunt“ den Namend des Getränks als rassistisch und geschmacklos kritisiert und Anzeige wegen Volksverhetzung erstattet. Nach Angaben der „Nordsee-Zeitung“ sei die Abbildung später von der Karte entfernt worden. Der Inhaber der „Union-Stuben“ war bislang für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht zu erreichen. Am Donnerstag wies die Kneipe die Vorwürfe in einem Facebook-Post zurück und teilte mit, das Getränk aus Lakritz, Vodka und Türkisch-Pfeffer in „Schwarzer Teufel“ umbenennen zu wollen.

Quelle: butenunbinnen.de

siehe auch
taz: Alltagsrassismus in der Kneipe
nord24.de: Rassismusdebatte: „Rotgrüner Faschist“ folgt auf „Bimbo“

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